Er zählt zu den vielen Arten, die darunter leiden, dass unsere Landschaft immer intensiver genutzt worden ist. Denn er ist von natürlichen dynamischen Prozessen in der Landschaft abhängig, besiedelt offene und halboffene Lebensräume: bspw. neu entstandende Windwurf- oder Brandflächen, auch regelmäßig beweidete Flächen. Wichtig ist, dass eine abwechslungsreiche Ausstattung von einzelnen Bäumen, Sträuchern und niedriger Krautschicht vorhanden ist. Während die historische bäuerliche Kulturlandschaft ihm solche Bedingungen noch bot, lassen ihm "moderne" Land- und Forstwirtschaft keinen Platz mehr.
In der Wahner Heide gehört der Baumpieper zu den in Heidegebieten und Hudewäldern allgegenwärtigen Arten, im angrenzenden Königsforst war er ausgestorben. Bis in diesem Jahr endlich wieder ein Männchen ein Revier auf einer Kyrillfläche im "Kleinen Königsforst" besetzte.
Dank des Orkans sind 2007 große Lücken in den unnatürlich dicht gepflanzten Alterklassenforst gerissen worden. Diese vermeintlichen "Waldschadensflächen" entwickelten sich zu Keimzellen der Wiederbelebung des Königsforsts. Nicht nur der Baumpieper profitiert davon, auch Pflanzenarten wie Besenginster und Heidekraut oder Reptilienarten wie die Zauneidechse. Wesentlich für die natürliche Vielfalt des Königsforsts wird es sein, dass zukünftig Windwurfflächen nicht aufgeforstet werden und ein ausreichender Anteil von Lichtungen geduldet wird.